Spät aber doch folgt der Geburtsbericht. Ich hoffe, ich bekomme bald wieder einen Rhythmus hin, regelmäßig Beiträge online zu stellen bzw. euch auch wieder mit Rezepten zu verwöhnen 😉
Wie meine 1. Schwangerschaft so verlaufen ist, habe ich bereits in meinem letzten Beitrag erzählt. Das Kind muss ja auch raus :), so teile ich auch mit euch mein Geburtserlebnis und die erste Zeit danach.
Ich habe mir relativ wenig Gedanken über die Geburt selbst gemacht. Das einzige, wovor ich wirklich etwas Bammel hatte, dass es vielleicht zu einem Dammriss kommen könnte aber sonst habe ich es einfach so genommen wie es gekommen ist.
Am 26.02. abends begannen die sogenannten „Vorwehen“. Im Abstand von 30-35 Minuten kamen sie. Über Nacht wurden die Abstände etwas kürzer. An Schlaf war kaum zu denken in der Nacht. Noch dazu entleerte sich so nebenbei mein Darm in 30 Minuten Abständen. Das ist ja auch oft ein Zeichen, dass es bald los geht.
Am 27.02. früh morgens nahm ich ein Bad, um zu sehen, ob es schon Geburtswehen waren. Mit warmen Wasser kann man das nämlich gut testen. Werden die Wehen leichter, sind es noch keine Geburtswehen.
Die Wehen wurden leichter und das Bad war auch sehr entspannend für mich. Bis mittags wurden die Abstände wieder größer und über die Mittagszeit war überhaupt eine Wehenpause.
Am späten Nachmittag ging es dann wieder los mit 10-12 Minutenabstände. Bei jeder Wehe „musste“ ich aufstehen. mich gegen den Küchenkasten stützen und das Becken kreisen. Das war für mich die „angenehmste“ Position in der Situation. Kurz vor 19:00 nahm ich eine warme Dusche weil ich dachte, das täte mir bestimmt gut. Pustekuchen! Schon in der Dusche wurden die Schmerzen immer intensiver. Es waren Geburtswehen! Sie kamen bereits in 4-5 Minuten Abständen. Herr Biss rief im Krankenhaus an, ich war im St. Josef Krankenhaus zur Geburt angemeldet, und fragte mal nach, ob wir uns vielleicht schon auf den Weg machen sollten. Die Hebamme meinte, wenn ich noch sprechen könne, ist es noch nicht notwendig und ich kann noch etwas zu Hause bleiben. So taten wir das auch. Jede Wehe fuhr so richtig rein, besonders ins Kreuz. Herr Biss massierte mir immer wieder die Rücken, das empfand ich als angenehm. Um 22:00 hielt ich es nicht mehr aus und wir riefen den Krankentransport. Das war eine Rumpelfahrt, ich sag euch das. Herr Biss ist mit dem Auto nachgefahren. Zu diesem Zeitpunkt fiel es mir schon schwer zu sprechen. Der Sanitäter versuchte mit mir ins Gespräch zu kommen aber ich wimmerte nur so vor mich hin.
Im Krankenhaus angekommen, wurde erstmals ein CTG gemacht und anschließend eine vaginale Untersuchung von der Hebamme durchgeführt. Der Muttermund war bereits 4 cm geöffnet. Kurz nachher platzte die Fruchtblase und die Hebamme bemerkte, dass ich schon richtig pressen müsse bei jeder Wehe. So machte sie nochmal eine vaginale Untersuchung, eine halbe Stunde später und der Muttermund war bereits 9 cm geöffnet. Die Dame wollte raus, das war sicher 😉 Ab diesem Zeitpunkt war die Hebamme bei mir und wir pressten, in verschiedenen Positionen.
Ich sag’s jezt ganz salopp:“Ich glaubte, das Kind käme hinten raus.“ Man hört ja immer wieder, dass eine Geburt kein Kindergeburtstag ist und schmerzhaft sei aber diese Schmerzen kann man sich vorher nicht vorstellen. Das komische ist, ich könnte diesen Schmerz auch jetzt nicht mehr beschreiben.
Mit dem Kreislauf hatte ich auch ziemlich zu kämpfen. Durch diese Anstrengung war mir ziemlich heiß und schwummerig.
Es ist relativ flott gegangen. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Hebamme bei mir war, bis die kleine Dame zur Welt kam, vergingen nur 2 Stunden. Am 28.02. um 01:39 war das kleine Würmchen geboren. Und der Schmerz war verflogen. Es ist wirklich so.
Sie kam sofort an meine Brust und wir kuschelten schon mal 2 Stunden.
Die Geburt selbst ist gut verlaufen, minimaler Blutverlust und nur ein Mini-Riss, der mit 2 Stichen genäht wurde. Ist auch sehr schnell abgeheilt.
Ich hatte eine stationäre Geburt und war dann noch 3 Nächte im Krankenhaus. An meinem Geburtstag, am 03.03. durften wir das Krankenhaus verlassen.
Ich kann dir nur empfehlen stationär zu entbinden. Du bist rundum betreut und bei jeder kleinsten Unsicherheit kannst du fragen. Das ist viel wert. Es gibt aber auch viele Frauen, die es vorziehen ambulant zu entbinden und wenn alles passt, nach der Geburt nach Hause gehen. Für mich war das keine Option. Erstes Kind, alles neu.
Die ersten Tage zu Hause waren natürlich aufregend und mit Organisation verbunden 😉 Es ist einfach alles anders, du musst dich komplett neu organisieren. So, wie es für einen selbst passt. Alles auf einmal geht natürlich nicht aber nach und nach spielt sich alles ein.
Ich hatte eine Hebamme zur Nachbetreuung, das kann ich auch nur empfehlen. Conny war eine tolle Unterstützung und erleichterte uns die erste Zeit.
Drei Besuche nahm ich in Anspruch, im Zeitraum von 2 Wochen.
Das Wochenbett selbst ist sehr unkompliziert und ohne großen Vorkommnisse verlaufen. Ich kann nur jeder Frau empfehlen, sich die Zeit zu nehmen und nichts zu überstürzen. Ich wusel zwar auch gerne zuhause herum, bin aber jetzt keine Person, die sich ihre Tage mit Terminen vollstopft. Wenn ihr schon eher so seid, nehmt euch zurück. Es tut euch nicht gut und dem Baby auch nicht. Das Baby braucht auch Ruhe, alles neu, viele neue Eindrücke. Es ist bestimmt von Vorteil, sich die Zeit zu nehmen und nach und nach in den Alltag zurück zu finden. Und, wenn ihr entspannt seid, ist es euer Baby auch.
Außerdem hat euer Körper gerade sehr großes geleistet und das muss auch mal weg gesteckt werden. Also, Ruhe, Ruhe, Ruhe.
Wie die ersten drei Monate mit dem Würmchen verlaufen sind, folgt im nächsten Beitrag, der hoffentlich schon in den nächsten Tagen online geht bzw. kommt auch bald wieder ein Rezept und ganz wichtig: meine Still-Erfahrungen.
Macht es gut!